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Was wir von Fahrstuhlgefühlen lernen können

4/14/2016

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Als Kinder finden die meisten Menschen Fahrstühle lustig. Sie lieben das Kribbeln im Bauch, wenn der Boden unter den Füßen wegsackt und juchzen vergnügt. Später im Erwachsenenalter gibt es nur noch wenige Fahrstuhlfans. Damit will ich nicht sagen, dass alle Angst davor haben stecken zu bleiben. Vielmehr finden es die meisten Menschen unangenehm mit einem Haufen fremder Personen in einem kleinen Raum zu stehen ohne ausweichen zu können. Vor allem wenn der Fahrstuhl so richtig eng ist und sich die Menschen untereinander fast berühren, wird es unangenehm. Ich fange dann manchmal an Anzahl und Gewicht aller Mitfahrer hochzurechnen. Schließich fühlt es sich so unangenehm an mit diesem vielen Menschen in einem Raum zu sein, dass das wahrscheinlich gar nicht mehr zulässig ist.  Meine Hochrechnungen haben das leider noch nie bestätigt. 
Bild
Quelle: http://www.adpic.de/data/picture/detail/Fahrstuhl_173416.jpg
Schön fände ich es dann auch immer mal eine Szene in Dirty Dancing nachzuspielen und dem beleibten Herren neben mir zu sagen: "Das ist mein Tanzbereich und das ist dein Tanzbereich." Dabei würde ich den Raum um mich herum mit meinen Armen abschirmen, um mehr Platz zu bekommen.
Für dieses Gefühl oder Phänomen, welches wir alle kennen gibt es einen Begriff. Die "Proxemik" beschreibt und untersucht unser soziales Verhalten im Raum. Sie besagt, dass jeder Mensch quasi von einem unsichtbaren Abstandhalter umgeben ist. Das kann man sich wie die farbenfrohe Darstellung unserer Aura vorstellen. 15 cm rund um unseren Körper ist die rote, intime Zone. Darauf folgen die persönliche Zone, die soziale und die öffentliche Zone. Bei Männern ist der persönliche Abstandhalter übrigens größer. Mir ist nicht ganz klar warum, aber ich nehme an das ist evolutionsbedingt. Den Abstandhalter von Frauen ignorieren Männer ja sehr gern. Doch untereinander sind sie da weniger entspannt. Löwen sind was das angeht angeblich noch strenger. Ihre Zone ist 50 m groß. Jeder, der sich näher an sie heran traut, bekommt ein Problem. Löwinnen sind natürlich ausgenommen. 
Dringt jemand in eine unserer Zonen vor, den wir nicht so nah an uns heran lassen wollen, fühlen wir uns sofort unwohl. Wir justieren nach, in dem wir einen Schritt zurück treten. Frauen kennen dieses Gefühl häufig von Dates oder anderen Situationen, in denen sich ein Mann versucht zu nähern. Dringt ein Fremder plötzlich in eine Zone vor, die sich nicht gut anfühlt werden wir nervös. Unsere Augen suchen einen fixen Punkt und der Kopf weicht unbewusst ein Stück zurück, um die Situation besser zu  überblicken. Manche Menschen nutzen dieses Unwohlsein bewusst aus und dringend absichtlich in die einzelnen Zonen ihrer Gesprächspartner vor, um sie zu verunsichern.
Kommen wir wieder zurück zum Fahrstuhl: Da stehen wir nun und können nicht zurückweichen. Wir riechen die anderen Personen, hören sie schnaufen und unser Blick fängt wild an zu rotieren. Blickkontakt wird vermieden, Körperkontakt sowieso. Also beginnen die meisten Menschen die Anzeige des Fahrstuhls zu fokussieren oder an die Decke zu starren. Allerdings ist so eine Decke nur über 2 Stockwerke interessant und dann muss man sich Etwas einfallen lassen, um nicht wie ein kompletter Idiot auszusehen.
Ich persönlich wäre ja dafür, dass sich jemand außerhalb des Fahrstuhls Etwas einfallen lässt. Als Werber suchen wir doch schließlich täglich die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden. Mit provokanten Bildern und Sprüchen versuchen wir einander zu übertrumpfen, nur um einen Blick zu erhaschen. Warum also nicht die Fahrstuhlgefühle ausnutzen?
Stellen Sie sich nur mal vor, an der Decke des Fahrstuhls ist plötzlich Werbung für ein Online-Dating-Portal, welche die Mitfahrer animiert mal lieber einen tiefen Blick in die Augen der Nachbarin zu werfen. Die Fahrstuhldecke bietet viele Möglichkeiten. Deshalb sollten wir schnell sein, bevor die Mitfahrer auch hier gedankenverloren auf´s Smartphone starren und ihre Umwelt vollends verpassen. 
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